Die Chronik des Alten- und Pflegeheimes

Das Sankt-Anna-Stift ist mit seinem ursprünglichen Gebäudeteil im Jahre 1925 auf einem Kirchengrundstück an der Natruper Straße im heutigen Hagener Ortsteil Obermark erbaut worden. Es hat im Laufe der Zeit eine Vielzahl von Umstrukturierungen und Erweiterungen erfahren. Träger des Hauses ist die Kath. Kirchengemeinde St. Martinus. Der Orden der Thuiner Franziskanerinnen, kam im Jahre 1906 nach Hagen. Die Ordensschwestern fanden Aufnahme im Haus der Witwe Anna Stock an der Dorfstraße. Aufgabe des Ordens war die ambulante Krankenpflege in der Pfarrgemeinde St. Martinus, die damals noch die Gebiete der Ober- und der Niedermark umfasste. Da die Anforderungen an die Schwestern ständig zunahmen, wurde der Konvent vergrößert. Die Unterkunft an der Dorfstraße genügte schon bald nicht mehr den Ansprüchen. Mit einer großzügig verfügten finanziellen Hilfe aus dem Nachlass der 1924 verstorbenen Witwe Anna Stock war der Neubau eines Hauses möglich, in welchem die Schwestern und ältere Bürger, die auf Betreuung angewiesen waren, Wohnung fanden. Zu Ehren der Stifterin erhielt das Haus den Namen „Anna-Stift“.




Thuiner Franziskanerinnen wirken seit 1906 in Hagen

Die Arbeit der Franziskanerinnen fand bei der Bevölkerung große Anerkennung und Wertschätzung. Die Schwestern fanden großzügige Unterstützung und ihre Dienste wurden ständig mehr in Anspruch genommen. Um noch mehr alte und kranke Menschen im Sankt-Anna-Stift aufnehmen zu können, wurde das Haus 1935 erweitert, und bereits zu Weihnachten desselben Jahres waren die neuen Räume bezugsfertig. Die Hausbewohner freuten sich besonders über die neue Kapelle, die sich nun im Haus befand. Diese wurde am 09. Februar 1936 durch Dechant Brümmer geweiht.

In der schweren Zeit des zweiten Weltkrieges leisteten die Schwestern jede Hilfe, die in ihren Kräften stand. Nicht nur alte Menschen fanden weiterhin Aufnahme im Sankt-Anna-Stift, auch Patienten der durch Kriegswirkung beschädigten auswärtigen Krankenhäuser wurden hier her verlegt. Bis weit nach Kriegsende bestand die Notwendigkeit, Kranke aufzunehmen fort. Es gab eine hohe Anzahl von Patienten, die zu Hause nicht angemessen gepflegt werden konnten. So entstand allmählich die Funktion eines Krankenhauses. Im November 1948 erhielt das Haus die behördliche Genehmigung, als Belegkrankenhaus 20 Patienten aufzunehmen. Das Haus war wiederum bald zu klein. Im Frühjahr 1951 wurde der sicher nicht leichte Entschluss gefasst, eine Erweiterung vorzunehmen. Der damalige Pfarrer Fipp hat dabei entscheidend mitgewirkt. Im Mai 1952 konnte dann mit dem Bau begonnen werden. Die Bevölkerung hatte sich in starkem Maße mit Geld- und Sachspenden daran beteiligt. Das Haus war in den folgenden Jahrzehnten ein Belegkrankenhaus und Altenheim.

Dem Wunsch aller Hausbewohner kam es entgegen, dass die alte Kapelle, in welcher der Gottesdienst durch Lärm von der Natruper Straße immer stärker gestört wurde, und die auch den räumlichen Anforderungen nicht mehr genügte, durch einen Neubau ersetzt wurde. Dieser entstand an der lärmgeschützten Südseite des Gebäudes. Um die Wohnverhältnisse der Mitarbeiter und der Ordensschwestern, deren Klausuren im Dachgeschoss dürftig untergebracht waren zu verbessern, wurde kurze Zeit nach dem Neubau der Kapelle das Schwesternwohnheim an der Westseite des Hauses angebaut. Damit wurde auch gleichzeitig eine dringend notwendig gewordene Erweiterung der Wirtschaftsräume vorgenommen. Im März 1972 war der Anbau bezugsfertig.

In der Mitte der Siebziger Jahre wurde eine Neuordnung der Versorgung der Bevölkerung mit Krankenhausbetten vorgenommen. Im Jahre 1975 stellte sich die Frage nach der Erweiterung des Gebäudes in kleinem Umfang. Die bis dahin nicht ausreichende Zahl von Einzelzimmern sollte aufgestockt werden. Nach diesem Plan konnten viele Belegkrankenhäuser, zu denen das Sankt-Anna-Stift gehörte, nicht mehr an der Krankenhausversorgung teilnehmen. Nach dem vom Land Niedersachsen erlassenen Krankenhausgesetz konnten Häuser, die nicht berechtigt waren, ihre bisherigen Aufgaben fortzusetzen, innerhalb eines bestimmten Zeitraumes mit einem Zuschuss des Landes umgebaut und einer anderen Bestimmung übergeben werden. Angesichts dieser Situation hatte die Kirchengemeinde als Träger des Hauses eine bedeutende Entscheidung zu treffen, von der die Zukunft bestimmt wurde. Nach mehrfachen Überlegungen stand fest: das Sankt-Anna-Stift, mit dem die Hagener Bevölkerung eng verbunden ist, muss erhalten bleiben!

Das Haus wurde dann gründlich umgebaut und in ein Alten- und Pflegeheim umgewandelt. Nach Abschluss der Bauarbeiten wurde das neu eingerichtete und mit moderner Technik ausgestattete Haus mit seiner neuen Funktion im Oktober 1981 eingeweiht und damit seiner ursprünglichen Bestimmung wieder zugeführt.


Vor dem letzten Umbau

Das Alten- und Pflegeheim hat 66 Betten in Ein- und Zweibettzimmern. Für die Betreuung der Heimbewohner sind nach wie vor die Thuiner Schwestern verantwortlich. Die medizinische Versorgung übernehmen die am Ort praktizierenden Ärzte. Von einer privaten Krankengymnastikpraxis werden soweit erforderlich, entsprechende Behandlungen vorgenommen. Die letzten Jahre haben gezeigt, dass die damalige Entscheidung richtig war. Das Haus wird gut angenommen und ist ständig belegt. Im Jahr 1981 wurde die Sozialstation Hagen a.T.W.-Hasbergen gebildet. Die Anlaufstelle hierfür ist im Sankt-Anna-Stift untergebracht. Seit der Neuordnung des Sankt-Anna-Stiftes durch Umwandlung von einem Belegkrankenhaus in ein Alten- und Pflegeheim wurde neben einer Pflegeabteilung auch der Bau von Altenwohnungen geplant. So wurde im Jahre 1987 mit dem Bau von 27 Altenwohnungen begonnen. Das neue Haus ist in einer kurzen Bauzeit erstellt worden und im September 1989 waren die ersten Wohnungen bezugsfertig. In dem Gebäude sind gut zugeordnete und modern ausgestattete Wohnungen entstanden.


Umbau und Sanierung 2002-2004

Ende 2002 wurde mit den Baumaßnahmen zur Erweiterung des Sankt-Anna-Stiftes begonnen. Im Juni 2004 konnten Bewohner und Mitarbeiter in den neuen Gebäudetrakt einziehen. Ingesamt 93 Einzelzimmer mit eigenem Bad und Dusche stehen für die Bewohner zur Verfügung.

Der Eingangssaal bietet die Möglichkeit, große Veranstaltungen, wie die Weihnachts- oder Silvesterfeier mit allen Bewohnern und ihren Angehörigen zu feiern. Durch die modernen mobilen Trennwände können aber auch kleinere Räume für Gruppenaktivitäten wie basteln oder Ratespiele geschaffen werden. Zudem wurde eine neue moderne, lichtdurchströmte und geräumige Kapelle erreichtet.




Einrichtung der Tagespflege

Im Jahr 2014 eröffnete mit Anna´s Tagestreff die Tagespflege im Sankt-Anna-Stift ihre Türen. Die Räumlichkeiten oberhalb der Physiotherapiepraxis Flatau mussten hierzu ertüchtigt werden und bieten nun bis zu 12 Tagespflegegästen mit einer Wohnküche inkl. Gemeinschaftsraum und Balkon sowie 3 gemütlichen Ruheräumen die Möglichkeit, ihren Tag in Gemeinschaft zu verbringen.



Ausführliche Informationen zur Geschichte des Hauses:



Broschüre „Die Geschichte des Sankt-Anna-Stiftes in Hagen am Teutoburger Wald”

Freundlicherweise dürfen wir hier auf die Chronik unseres Hauses von Karl Große Kracht aus dem Jahr 2016 verweisen, die Sie in unserem Hause gerne erhalten können.

Ansprechpartner Florian Schönhoff

IHR ANSPRECHPARTNER

Florian Schönhoff, Einrichtungsleiter

Natruper Straße 11 • 49170 Hagen a. T. W. (05401) 979-0 dialog@sankt-anna-stift.de

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